Peter Bockhoff von MyWhiskySky hatte mal wieder zu einem ausgefallen Whisky-Tasting in den Rassiga Keller nach Maikammer geladen. Große Whiskys aus Japan und Schottland standen im Mittelpunkt eines unterhaltsamen und sehr informativen Abends. Elf Freunde des „Wasser des Lebens“ vom Weidenthaler Whisky-Club waren mit dabei und freuten sich insbesondere auf die Tropfen aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Der Gastgeber präsentierte insgesamt sieben tolle Whiskys mit beachtlichem Hintergrund. Eröffnet wurde das Tasting mit einer neun Jahre alten Abfüllung eines Macallan aus der Speyside von Gordon&MacPhail. Der 43%ige „Mercedes unter den Whiskys“ ist nicht mehr zu bekommen. Der Suntory-Konzern glänzte mit einem 12 Jahren alten und 43 % starken Hakushu. Danach folgte ein Braes of Glenlivet mit 18 Jahren und 56 %. Sein heutiger Name Braeval. Eine Abfüllung von Berry Bros.&Rudd – Berry´s own Selection. Genial der anschließende Yoichi (45 %) vom Nikka Konzern. Ihm folgte mit dem Yamazaki (43 %) vom Suntory Konzern der wohl bekannteste Japaner. Sehr gefragt, weil Jim Murray den 18 Jahre alten Yamazaki aus dem Sherryfass 2014/2015 zum besten Whisky der Welt kürte. Beim nachfolgenden Beinn Dubh (the black mountain) mit 54 % aus der Speyside Distillery schieden sich die Geister. Dieser im Glas ganz dunkle Whisky ist derzeit ganz stark im Gerede. Das Wässerchen enthält Farbstoff und das wollte man seitens des Herstellers zunächst einmal nicht wirklich öffentlich machen.
Wie bei Peter Bockhoff üblich, konnte man am Ende des Tastings nochmals eine Auswahl treffen. Alternativ standen ein Kirin Fuji 50 % aus der Fuji-Gotemba-Distillery und eine Glenfiddich Distillery-Edition mit 15 Jahren und 51 % zur Auswahl. Die japanische Abfüllung stammt aus der drittgrößten Destillerie des Landes und ist nicht so sehr bekannt. Der Schotte wird total unterschätzt, glänzt aber mit einem der besten Preis- Leistungsverhältnisse. Etwas überraschend konnten sich beim abschließenden Tasting-Fazit die Japaner mehrheitlich gegen die Schotten durchsetzen. Mit diesem Ergebnis hatten vorweg die wenigsten Taster gerechnet.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo Scurrilitas aus Landau. Ihre Stilrichtung pendelt zwischen Celtic- und Mittelalter-Folk. Die Songs von Florian und Julian sind ein Gesamtkunstwerk und begeisterten die Whiskyfreunde im historischen Ambiente des Rassiga-Kellers.
Der im schottischen Kilt auftretende Weidenthaler Whisky-Club startete spät in der Nacht nach Hause, vollbepackt mit neuen Eindrücken und der Gewissheit, dass man bei Peters Tastings immer mal wieder gerne vorbeischauen wird.
Weidenthal, den 20.2.2016
Herbert Laubscher